- Perec
- Perec[pe'rɛk], Georges, französischer Schriftsteller, * Paris 7. 3. 1936, ✝ ebenda 4. 3. 1982; spürte in seinem ersten, an den Nouveau Roman angelehnten Roman »Les choses« (1965; deutsch »Die Dinge«) der Logik der Konsumgesellschaft nach, in der einerseits alles verdinglicht wird, andererseits alle Dinge auch Symbolwert bekommen, und analysierte danach die Möglichkeiten der Literatur, eine ideologiekritische Funktion auszuüben, ohne selbst wieder in Ideologie zu verfallen. Literarische Gestaltungsmittel ist das formale Experiment, die willkürliche Selbsterzeugung des Sinns aus den Gegebenheiten der Sprache, wobei Perec zu einem Meister bewusster Selbstbeschränkung wurde; so verwendete er in seinem Roman »La disparition« (1969; deutsch »Anton Voyls Fortgang«) den Buchstaben »e« kein einziges Mal. Als Perecs Hauptwerk gilt der an hyperrealistischen Malerei erinnernde Roman »La vie, mode d'emploi« (1978; deutsch »Das Leben. Gebrauchsanweisung«).Weitere Werke: Roman: Quel petit vélo à guidon chromé au fond de la cour? (1966; deutsch Was für ein kleines Moped mit verchromter Lenkstange steht dort im Hof?); W ou, Le souvenir d'enfance (1975; deutsch W oder die Kindheitserinnerung; auch unter dem Titel: W oder die Erinnerung an die Kindheit).
Universal-Lexikon. 2012.